Bei Nacht hatten wir es ja schon gesehen, aber auch bei Tag ist die Größe und das Alter des Colloseums einfach beeindruckend. Obwohl auch hier keine Schlange war, wurde mal wieder versucht uns die 3x so teuren Skip-the-line-Tickets anzudrehen.
Wie auch schon in der Villa Borghese, haben wir uns wieder für einen Audioguide entschieden.
Der Audioguide war zwar etwas verwirrend aufgebaut, aber hatte interessante Fakten zu bieten. Ein paar die mir besonders gefallen haben hier kurz aufgelistet:
  • Gladiatoren sind in der Arena nur selten gestorben, da in diesem Fall eine hohe Entschädigung fällig war, für Kämpfe um Leben und Tod oder mit Tieren mussten meist zum Tode verurteilte Verbrecher herhalten.
  • Die Katakomben unter der Arena kamen erst bei einem späteren Umbau hinzu, vorher wurden auch ab und an Seeschlachten nachgestellt und dafür die komplette Arena geflutet
  • Die Mauern sind nur außen aus massiven schwerem Stein innen wurde ein leichtes poröses Tuffgestein verwendet um das Gewicht zu verringern und so überhaupt die gewünschte Höhe zu erreichen.
 Alles in allem war das Kolloseum unsere Lieblings-Sehenswürdigkeit, dieses interessante  Bauwerk in Zusammenhang mit seiner bewegenden Geschichte ist einfach wirklich beeindruckend. 

Danach standen etwas kleinere Ruinen auf dem Programm, zuerst der Palatin und dann das Forum Romanum. Der Palatin ist das ehemalige Villen- und Palastviertel von Rom. 

Neben einem eigenen kleinen Stadion hatten die Schönen und Reichen des antiken Roms noch eine eigene Therme und natürlich ausgedehnte Palastanlagen mit Innenhöfen,  Springbrunnen usw.. Mit der Hilfe der Beschreibungen in meinem Reiseführer konnte man  viele dieser Ruinen zuordnen und sich vorstellen was sie einmal darstellten. 


Danach sollte eigentlich das Forum Romanum kommen, allerdings mussten wir sozusagen einen Boxenstopp einlegen weil wir einen Platten hatten, und zwar mich. Ich hatte in diesen von wunderschönem hohen blühenden Gras umgebenen Ruinen so heftig Heuschnupfen bekommen, dass ich wortwörtlich geplättet war. So verließen wir die “Todeszone” um eine kleine Pause einzulegen und auch gleich einen Imbiss zu uns zu nehmen. Ein kurzer Besuch in der Apotheke rundete den Boxenstopp ab, das Altöl war abgelassen worden, wir waren alle wieder gut befüllt und bei mir wurde gleich noch eine kleine Wartung für mehr Widerstandsfähigkeit durchgeführt. 

So brachen wir frisch und munter zum Forum Romanum auf um den Punkt Ruinen von unserer Liste abhaken zu können. Wegen der sengenden Hitze und dem spärlichen Schatten auf dem Gelände hielt der gewonnene Elan jedoch nicht besonders lange an. So schlurften wir durch die Ruinen und versuchten herauszufinden was das wohl mal gewesen sein könnte, aber selbst mit der Hilfe meines Reiseführers war das kaum möglich, es sind einfach zu viele Ruinen. Die größten waren noch benannt und beschrieben, aber über die Hälfte wurde gar nicht erwähnt. Die spärliche Beschilderung die auch noch meist einen sinnvollen Standort für eine Eindeutige Zuordnung missen ließ, half auch nicht wirklich weiter. So beschlossen wir den unbekannten Ruinen selbst eine Geschichte zu geben. Der Palast der eigens für die Ehrung Asterix’s nach seinem Sieg bei den olympischen spielen gebaut wurde hat mir dabei besonders gut gefallen. 

Auf dem Rückweg zur Wohnung wollten wir noch einen kurzen Abstecher zur Aussichtsplattform auf dem Il Vittoriano machen. Dieses riesige schneeweise Monument erhebt sich auf einem von Roms Hügeln und bietet so einen schönen Ausblick vom Colloseum bis zum Petersdom. Nach erreichen der ersten Aussichtsterasse mussten wir jedoch feststellen, dass es sieben Euro gekostet hätte um eine Terasse höher zu gelangen, so entschieden wir uns, dass wir an diversen anderen Aussichtspunkten schon genug Dächer von Rom gesehen hatten und begnügten uns mit dem Ausblick von der kostenlosen Terasse. Zu meiner Freude hat sich dort sogar noch eine Möve niedergelassen, die scheinbar extra nur für mich vor dem Panorama Roms posierte. 

 

Auf dem weiteren Rückweg Richtung Apartment, schoben wir wieder mal einen der vielen spontanen Kirchenbesuche ein, diesen finde ich aber besonders erwähnenswert, weil es sich meines Erachtens nach um die im Innenraum schönste Kirche handelte die wir gesehen haben. Der Name der Kirche war Chiesa del Gesú und es wurde in den Fresken mit einer Art 3D Effekt gearbeitet, da die Figuren und Darstellungen über  die gezeichneten Rahmen hinaus reichten.

Heute Abend ging es zum Campo de fiori, hier sollte Angeblich die Studentenszene und die etwas günstigeren Bars und Restaurants sein. Es war zwar auch in dieser Ecke sehr schön, aber eigentlich auch nicht anders als um den Piazza Navona, vielleicht sind wir aber auch nicht weit genug vorgedrungen oder die Studenten haben sich vor uns versteckt.
Auf dem weg zurück sind wir in eine sehr schöne stilvolle Weinbar eingekehrt. Den Käse mussten wir zwar leider ablehnen weil wir einfach schon alle zu vollgefressen waren, der Wein war aber sehr gut. Um das Niveau hoch zu halten haben wir dann für die restlichen  100m Heimweg noch schnell das beworbene toGo Angebot mitgenommen.

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