Heute wollten wir als letztes Highlight eine Anspruchsvolle Bachwanderung durch die Polischellu Kaskaden machen. Diese Wanderung führt zunächst etwa drei Stunden Bachaufwärts indem die Kaskaden immer wieder umkraxelt werden. Auf den Rückweg wird das ganze durch Rutschen und Springen abgekürzt. Die kurz aufeinander folgenden meist mehrere Meter hohen Kaskaden gaben ein wirklich wunderschönes Bild ab. Immer wieder kraxelnd und schwimmend arbeiteten wir uns so von Kaskade zu Kaskade Bachaufwärts. An der fünften Kaskade, bekamen dann auch die im Wanderführer versprochene Dramatik. Matthias rutsche auf einem glitschigen Felsen aus und verletzte sich den Knöchel. Zwei Kaskaden weiter haben wir es noch geschafft ehe wir uns entschlossen die Wanderung endgültig abzubrechen. Der Weg nach unten war einfacher aber mit verstauchtem Knöchel trotzdem sehr beschwerlich. So saßen wir dann zum Mittagessen schon wieder in einem Restaurant nahe unserem Hotel und Rätselten wie wir den restlichen Tag verbringen sollten. Matthias wollte sich gerne ins Hotelzimmer legen mit gekühltem Fuß, hatte aber keine Lust mich den restlichen Tag trübsalblasend, im Hotelzimmer festsitzend zu ertragen. Daher entschlossen wir uns getrennte Wege zu gehen. Matthias ruhte sich im Hotelzimmer aus und ich machte mich nochmal auf den Weg zu einer Bachwanderung.
Einer anderen als Vormittags, denn die war mir alleine einfach zu lang und zu gefährlich. Also machte ich mich auf ins Fuimicelli Tal zu einer einfachen schönen Tour die etwa drei Stunden lang Bachabwärts führt. Auf dem halbstündigen Hinweg zum Bach habe ich mich gleich mal verlaufen, ein Glück das Google Maps den eigenen Standort auch ohne Empfang bestimmen kann, sonst wäre ich dort wohl etwas länger herumgeirrt. Kurz darauf hatte ich das Wasser erreicht und da wurde es zumindest mit der Orientierung einfacher, denn immer dem Bach folgen bis zur nächsten Brücke bekomme sogar ich hin. Die erste Hälfte war etwas ruhiger, immer wieder mussten Becken durchschwommen werden, aber die Kaskaden waren noch sehr niedrig und der größte Teil bestand aus waten oder von Stein zu Stein hüpfen. Von Anfang an begegnete ich immer wieder einem Mann der auch alleine Unterwegs war und etwa im selben Tempo lief. Irgendwann kamen wir dann mal ins Gespräch. Der Schweizer Christoph machte diese Tour schon zum zwanzigsten mal und war sehr verwundert, dass ich mich ohne schon mal hier gewesen zu sein das alleine traute. Da es gegen Ende ein paar knifflige Stellen gibt. Mein Wanderführer hatte es als einfache Tour beschrieben, die auch super mit Kindern zu machen ist,  daher hat mich das etwas beunruhigt. Da wir sowieso meist fast nebeneinander her liefen hat er mir seine Hilfe angeboten. Da wir heute schon einen verletzten hatten, habe ich dankend angenommen und mich von ihm durch die schwierigeren Stellen lotsen lassen. Gegen Ende wurden die Kaskaden immer höher und die Becken immer tiefer. Man konnte kleine Sprünge machen und auch mal Rutschen. Das Wasser war immer traumhaft klar und schimmerte in hellem grün. Die roten Felsen rundherum verengten sich zu einer hohen Schlucht mit bizarren Felsfiguren. Eine Traumhafte Kulisse.
Kurz darauf war dann auch schon die Brücke erreicht. Hier kam dann der nicht so Traumhafte Teil, um mein Auto zu erreichen musste ich nämlich noch 40 Minuten Bergauf der Straße folgen. Glücklicherweise war diese an den meisten Stellen breit und mit dem schönen Bavellamassiv im Blick, das von der tiefstehenden Sonne angestrahlt wurde verging die Zeit schneller als gedacht. Wegen dem kurzen Laufweg und dem guten Essen speisten wir wieder im Hoteleigenen Restaurant und fielen dann erschöpft ins Bett.

 
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