Die großen Sehenswürdigkeiten waren ja schon alle abgehakt, für unseren letzten vollen Tag haben wir uns den Süden von Rom vorgenommen, vor allem weil, sich dort einige Katakomben befinden. Diese befinden sich so weit außerhalb weil es sich um Begräbnisstätten handelt und im antiken Rom durften die Toten nur außerhalb der Stadtmauer beerdigt werden. Gestartet hat der Tag mit einem Spaziergang über die Via Ostiense, diese Straße wurde in meinem Reiseführer als Eldorado der Straßenkunst beschrieben, aber ehrlichgesagt war es einfach nur eine vielbefahrene stinknormale Straße. 

Interessanter war das Museum centrale Montemartini, eine Außenstelle der Kapitolinischen Museen. Dort findet man weiße Marmorstatuen umgeben von riesigen Dieselmotoren die einmal zu Stromerzeugung dienten. Ehrlichgesagt haben wir mehr diese alten überdimensionalen Industrieanlagen bewundert als die Statuen. Die Anlage war einmal einer der Hauptstromerzeuger Roms, bevor sie zu einem Museum umgewandelt wurde. 














Danach ging es zur zweitgrößten Kirche Roms und damit auch einer der größten der Welt der Basilika Papale san paola fuori le Mura. Durch die offene und hohe saalartige Bauweise hat diese Größe auch wirklich stark gewirkt. 

Die nächste Station, die Katakomben, waren leider etwas weiter entfernt als ursprünglich gedacht. Die fast vier Kilometer haben sich bei der Hitze wirklich weit angefühlt. Gleich bei den Katakomben gab es dann noch eine mittägliche Stärkung bevor es ab in den Untergrund ging.
Die Katakomben waren wirklich sehr interessant, es handelt sich um kilometerlange Höhlensysteme voller christlicher Gräber. Die Christen der damaligen Zeit durften nämlich im Gegensatz zu den Heiden ihre Toten nicht verbrennen. Aus Platzmangel und horrenden Grundstückspreisen wurde dann irgendwann begonnen statt Einzelgräbern ganze Katakomben auszuheben. Die längsten sind fas 20 km lang. Die Gräber waren längliche Kuhlen in den Wänden, die je nach Reichtum der Familie mit Ton oder Marmorplatten verschlossen wurden. Es gab auch ein Heiligengrab, dass dann einen ganzen Gebetsraum erhalten hat, die kleinsten waren natürlich die Kindergräber, die leider über 30% der Anzahl ausmachten. Die wirklich sehr interessante Führung wurde nur von einem anderen Teilnehmenden etwas getrübt. Dieser Prieser für Naturheilkräfte was überzeugt davon, überall Symbole für die indischen Naturheilkräfte zu sehen statt christliche Symbole und er hat das an jeder Station lautstark und wortreich bekräftigt, bis sich der Führer schon fast nicht mehr traute nochmal etwas von christlichen Symbolen zu erzählen. 
Anschließend ging es die altertümliche Straße via appia antica entlang, die ursprünglich gehalten wurde und das Aussehen der Gegend im Altertum darstellen soll. 
In der Quo vadis? Kirche konnte man dann den Stein küssen auf dem Jesu Geist wohl gestanden haben soll, als er Petrus bei seiner Flucht aus der Stadt begegnet ist. Zumindest die anderen beiden hatten das Vergnügen mit dem Stein, da ich mit meinen exposierten Knien mal wieder zu anrüchig angezogen war für einen Kirchgang.
Auf dem weiteren Weg zurück in die Stadt machten wir noch einen Abstecher zuden Ruinen der Terme di Carcalla, dies war eine der drei größten antiken Thermen Roms und wurde bereits 206 erbaut. Bis die Wasserleitung um 530 von den Goten zerstört wurde, war die Anlage mehrere Jahrhunderte lang in Betrieb und zwar auch für die Armen, da das Bad regelmäßig auch kostenlos öffnete. Wenn man bedenkt, in welchen, vor allem in hygienischer Hinsicht primitiven Verhältnissen die Leute im Mittelalter, tausend Jahre später lebten, finde ich das schon sehr beeindruckend. Außerdem könnte ich mir keine heutige Therme vorstellen die mehrere Jahrhunderte lang in Betrieb ist. Trotz der interessanten Fakten hielten wir diese Besichtigung relativ knapp, da wir alle ganz schön KO waren, die Woche Sightseeing war schon auch sehr anstrengend. Felix verabschiedete sich dann auch gleich für ein kleines Nickerchen, Matthias und ich beschlossen aber noch einen Abstecher zur Basilika Di san Giovanni in Laterano zu machen. Diese “Mutterkirche” war lange Stätte der Papstkrönung und ist auch heute noch die wichtigste und höchste Kirche Roms. (der Petersdom liegt ja in der Vatikanstadt), schön und Prunkvoll ist sie auch heute noch, vor allem durch die vielen riesigen Apostelstatuen. 


Den heutigen Abend haben wir mit etwas Vino vor dem Pantheon verbracht, und haben lange mit Freude beobachtet wie ein Mädchen versucht hat das diesjährige In-Spielzeug zu meistern, eine Art kleiner Propeller, der mit einem Gummiband in die Luft geschossen wird und dann Sanft zu Boden segelt.




Den nächsten Tag möchte ich hier auch gleich noch anreißen, da es zu diesem nicht viel zu Berichten gibt. Wir sind nur nochmal etwas durch die Gassen in der Gegend unseres Apartments geschleudert und dann zeitnah zum Bahnhof aufgebrochen, um stressfrei und rechtzeitig am Flughafen anzukommen. Erwähnenswert ist wohl nur, dass wir nochmal am Trevibrunnen waren, der Vormittags wie ausgestorben ist. Dort konnten wir beobachten wie das Geld aus dem Brunnen abgesaugt wird. Eine kurze Recherche ergab, dass im Jahr etwa 1,4 Millionen Euro aus dem Brunnen gefischt werden, doch ganz schön beachtlich…

So das wars von Rom… aber bald kommt ja die nächste Reise, ich freue mich schon auf Korsika.

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